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Advents- und Weihnachtszeit in Delrath

Jetzt, wenn die dunkle Jahreszeit da ist, die Zeit der Ruhe und Besinnung, der Totenmonat November vorbei ist, dann kommt die Advents- und Weihnachtszeit. Die Adventszeit beginnt mit dem ersten Adventssonntag und endet am 24. Dezember, dem Heiligen Abend. Die Weihnachtszeit beginnt am 25. Dezember und endet im nächsten Jahr am 2. Februar mit Maria Lichtfest. So auch in Delrath. Wenn man durch die Straßen spaziert, dann kann man hier und da adventliche und weihnachtliche Motive entdecken. Man sieht, daß das Dorf und seine Bevölkerung sich auf das kommende Fest vorbereiten.

Zimtplätzchen backen

Zutatenliste:

300 g Vollkornmehl

175 g Butter

Backhitze: 180 Grad (Backofen vorheizen)

Alle Zutaten werden auf ein Brett oder in einer Schüssel zu einem Teig geknetet. Jetzt wird der Teig eine halbe Stunde kalt ruhen gelassen. Danach wird der Teig dünn ausgerollt und mit Förmchen ausgestochen. Der ausgestochene Teig wird auf das Backblech gelegt. Das Backblech muß vorher eingefettet werden. Butter wird zerlassen. Mit einem Backpinsel wird die zerlassene Butter auf die Plätzchen verstrichen. Die Plätzchen müssen jetzt 10 Minuten im Backofen backen. Dann sind sie fertig.

Geschenkpakete am Tannenbaum auf dem Dorfplatz.

Oh Tannenbaum ...

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
wie grün sind deine Blätter:
du grünst nicht nur zur Sommerzeit,
nein, auch im Winter, wenn es schneit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
wie treu sind deine Blätter!

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen!
Wie oft hat nicht zur Weihnachtszeit
ein Baum von dir mich hoch erfreut!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen!

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren:
Die Hoffnung und Beständigkeit
gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
das soll dein Kleid mich lehren!

Die alte Volksschule in der Dunkelheit der Adventszeit.

Advent, Advent ... .

Autor unbekannt.

Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei,
dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.

Festlich geschmücktes Haus am Von-Sack-Platz.

Wachet auff ...

Philipp Nicolai 1599  

   Wachet auff / rufft uns die Stimme
   Der Wächter sehr hoch auff der Zinnen,
   Wach auff du Statt Jerusalem.
   Mitternacht heißt diese Stunde
   Sie ruffen uns mit hellem Munde:
   Wo seydt ihr klugen Jungfrauwen?
   Wohlauff / der Bräutgam kompt /
   Steht auff / die Lampen nimpt /
   Halleluia!
   Macht euch bereit / Zu der Hochzeit /
   Ihr müsset ihm entgegengehn.

   Zion hört die Wächter singen /
   Das Herz thut ihr vor Frewden springen,
   Sie wachet und steht eilend auff:
   Ihr Freund kompt vom Himmel prächtig,
   Von Gnaden starck, von Wahrheit mächtig:
   Ihr Liecht wirdt hell, ihr Stern geht auff.
   Nu komm du werthe Kron /
   Herr Jesu, Gottes Sohn /
   Hosianna.
   Wir folgen all zum Frewden Saal
   Und halten mit das Abendmal.

   Gloria sey dir gesungen /
   Mit Menschen und Englischen Zungen /
   Mit Harpffen und mit Cymbaln schön:
   Von zwölff Perlen sind die Pforten
   An deiner Stattt / wir sind Consorten
   Der Engeln hoch umb deinen Thron /
   Kein Aug hat je gespürt /
   Kein Ohr hat mehr gehört /
   Solche Freuwde.
   Deß sind wir froh / jo / jo
   Ewig in dulci iubilo.

DER KLEINE NIMMERSATT.

von Heinrich Seidel

Ich wünsche mir ein Schaukelpferd,
'ne Festung und Soldaten
Und eine Rüstung und ein Schwert,
Wie sie die Ritter hatten.

Drei Märchenbücher wünsch' ich mir
Und Farbe auch zum Malen
Und Bilderbogen und Papier
Und Gold- und Silberschalen.

Ein Domino, ein Lottospiel,
Ein Kasperletheater,
Auch einen neuen Pinselstiel
Vergiss nicht, lieber Vater!

Ein Zelt und sechs Kanonen dann
Und einen neuen Wagen
Und ein Geschirr mit Schellen dran,
Bei'm Pferdespiel zu tragen.

Ein Perspektiv, ein Zootrop,
'ne magische Laterne,
Ein Brennglas, ein Kaleidoskop
Dies Alles hätt' ich gerne.

Mir fehlt - ihr wisst es sicherlich -
Gar sehr ein neuer Schlitten,
Und auch um Schlittschuh' möchte ich
Noch ganz besonders bitten.

Um weisse Tiere auch von Holz
Und farbige von Pappe,
Um einen Helm mit Federn stolz
Und eine Flechtemappe.

Auch einen grossen Tannenbaum,
Dran hundert Lichter glänzen,
Mit Marzipan und Zuckerschaum
Und Schokoladenkränzen.

Doch dünkt dies Alles euch zu viel,
Und wollt ihr daraus wählen,
So könnte wohl der Pinselstiel
Und auch die Mappe fehlen.

Als Hänschen so gesprochen hat,
Sieht man die Eltern lachen:
"Was willst du, kleiner Nimmersatt,
Mit all den vielen Sachen?

"Wer soviel wünscht" - der Vater spricht's -
"Bekommt auch nicht ein Achtel -
Der kriegt ein ganz klein wenig Nichts
In einer Dreierschachtel."

Lichterhof an der Johannesstraße bei Jacobs neben dem Tintenklecks.

Wie der Adventskalender entstand.

Es war in München in der Adventszeit. Ein kleiner Junge fragte dort jeden Tag seine Mutter wieviel Tage es denn noch bis Weihnachten ist. Die Mutter sagte ihrem Jungen dann immer wieder die Anzahl der Tage. Bis sie es leid war und auf eine Idee kam. Sie nahm ein Stück Pappe, schrieb die Tage darauf und heftete für jeden Tag mit einer Stecknadel ein Bonbon daran. So brauchte sie ihrem Kind nicht mehr zu antworten. Es konnte das Ergebnis ablesen und erhielt noch eine Belohnung.

Als das Kind erwachsen wurde, entwickelte es den Adventskalender zu der heutigen Form und vermarktete es. So fand die Idee des Adventskalenders seine weltweite Verbreitung.

Feierlich kündet ein künstlicher Stern die Weihnachtszeit an.

Die Nacht vor dem heiligen Abend

Die Nacht vor dem heiligen Abend,
da liegen die Kinder im Traum.
Sie träumen von schönen Sachen
und von dem Weihnachtsbaum.

Und während sie schlafen und träumen
wird es am Himmel klar
und durch den Himmel fliegen
drei Englein wunderbar.

Sie tragen ein holdes Kindlein,
das ist der heilige Christ.
Es ist so fromm und freundlich
wie keins auf Erden ist.

Und während es über die Dächer
still durch den Himmel fliegt,
schaut es in jedes Bettlein,
wo nur ein Kindlein liegt.

Und freut sich über alle,
die fromm und freundlich sind,
denn solche liebt von Herzen
das himmlische Kind.

Heut schlafen noch die Kinder
und sehen es nur im Traum,
doch morgen tanzen und springen sie
um den Weihnachtsbaum.

Robert Reinick
1805-1852

Hell erleuchtetes adventliches Haus in der Johannesstraße 77.

O Heiland reiss die Himmel auf

O Heiland, reiß die Himmel auf,
Herab, herab, vom Himmel lauf!
Reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
Reiß ab, wo Schloss und Riegel für!

O Gott, ein’ Tau vom Himmel gieß;
Im Tau herab, o Heiland, fließ.
Ihr Wolken, brecht und regnet aus
Den König über Jakobs Haus.

O Erd’, schlag aus, schlag aus, o Erd’,
Dass Berg und Tal grün alles werd’
O Erd’, herfür dies Blümlein bring,
O Heiland, aus der Erden spring.

Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
Darauf sie all’ ihr’ Hoffnung stellt?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
Komm tröst uns hier im Jammertal.

O klare Sonn’, du schöner Stern,
Dich wollten wir anschauen gern.
O Sonn’, geh auf, ohn’ deinen Schein
In Finsternis wir alle sein.

Hier leiden wir die größte Not,
Vor Augen steht der ewig’ Tod;
Ach komm, führ uns mit starker Hand
Vom Elend zu dem Vaterland.

Später hinzugefügt (nicht im Originaltext):

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

       Da wollen wir all’ danken dir,
       Unserm Erlöser, für und für.
       Da wollen wir all’ loben dich
       Je allzeit immer und ewiglich.

Feierliche Beleuchtung am Haus Johannesstr. 77. (Fotograph: K. Kurvers).

Lebkuchen selbst backen

http://www.lebkuchen-rezepte.de/lebkuchen/elisenlebkuchen.html

Das Licht erhellt die Dunkelheit am Haus Johannesstr. 77. (Fotograph: K. Kurvers).

Laßt uns froh und munter sein ...

1. Lasst uns froh und munter sein
und uns recht von Herzen freun!
Lustig, lustig, traleralera!
Bald ist Nikolausabend da,
bald ist Nikolausabend da!

2. Bald ist unsere Schule aus,
dann ziehn wir vergnügt nach Haus.
Lustig, lustig, ...

3. Dann stell’ ich den Teller auf,
Nik’laus legt gewiß was drauf.
Lustig, lustig, ...

4. Steht der Teller auf dem Tisch,
sing’ ich nochmals froh und frisch:
Lustig, lustig, ...

5. Wenn ich schlaf’, dann träume ich,
jetzt bringt Nik’laus was für mich.
Lustig, lustig, ...

6. Wenn ich aufgestanden bin,
lauf’ ich schnell zum Teller hin.
Lustig, lustig, ...

7. Nik’laus ist ein guter Mann,
dem man nicht genug danken kann.
Lustig, lustig, ...

Schön geschmückter Hauseingang am Haus Johannesstraße 77.

 Fröhliche Weihnacht überall ...

    „Fröhliche Weihnacht überall!“
     tönet durch die Lüfte froher Schall.
     Weihnachtston, Weihnachtsbaum,
     Weihnachtsduft in jedem Raum!
     „Fröhliche Weihnacht überall!“
     tönet durch die Lüfte froher Schall.

Darum alle stimmet
in den Jubelton,
denn es kommt das Licht der Welt
von des Vaters Thron.
     (Refrain)

Licht auf dunklem Wege,
unser Licht bist du;
denn du führst, die dir vertraun,
ein zu sel’ger Ruh’.
     (Refrain)

Was wir andern taten,
sei getan für dich,
daß bekennen jeder muß,
Christkind kam für mich.
     (Refrain)

Licht beleuchtet die Dunkelheit an der Johannesstraße 77.

Kling Glöckchen, klingelingeling ...

Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!
Lasst mich ein, ihr Kinder,
ist so kalt der Winter,
öffnet mir die Türen,
lasst mich nicht erfrieren!
Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!

Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!
Mädchen, hört, und Bübchen,
macht mir auf das Stübchen,
bring euch viele Gaben,
sollt euch dran erlaben.
Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!

Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!
Hell erglühn die Kerzen,
öffnet mir die Herzen!
Will drin wohnen fröhlich,
frommes Kind, wie selig.
Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!

In der Kirche St. Gabriel kündet der Adventskranz vom Herannahmen der Weihnachtszeit.

Es ist ein Ros entsprungen ...

Es ist ein Ros entsprungen
Aus einer Wurzel zart.
Wie uns die Alten sungen,
Aus Jesse kam die Art
Und hat ein Blümlein bracht,
Mitten im kalten Winter,
Wohl zu der halben Nacht.

Das Röslein das ich meine,
Davon Jesaias sagt:
Maria ist's, die Reine,
Die uns das Blümlein bracht.
Aus Gottes ew'gen Rat
Hat sie ein Kind geboren
Wohl zu der halben Nacht.

Das Bümelein so kleine,
Das duftet uns so süß,
Mit seinem hellen Scheine
Vertreibt's die Finsternis.
Wahr' Mensch und wahrer Gott,
Hilf uns aus allem Leide,
Rettet von Sünd' und Tod.

O Jesu, bis zum Scheiden
Aus diesem Jammertal
Laß Dein Hilf uns geleiten
Hin in den Freudensaal,
In Deines Vaters Reich,
Da wir Dich ewig loben.

Schön dekoriertes Schaufenster der Bäckerei Stapper.

Pfefferkuchen backen.

http://www.youtube.com/watch?v=uKGZ7qVQAgw

Leuchtender Stern in einem Fenster an der Gabrielstraße, gegenüber dem Dorfplatz.

Süßer die Glocken nie klingen ...

1. Süßer die Glocken nie klingen
als zu der Weihnachtszeit,
’s ist, als ob Engelein singen
wieder von Frieden und Freud’.
|: Wie sie gesungen in seliger Nacht, :|
Glocken mit heiligem Klang,
klinget die Erde entlang!

2. O, wenn die Glocken erklingen,
schnell sie das Christkindlein hört:
Tut sich vom Himmel dann schwingen
eilig hernieder zur Erd’.
|: Segnet den Vater, die Mutter, das Kind, :|
Glocken mit heiligem Klang,
klinget die Erde entlang!

3. Klinget mit lieblichem Schalle
über die Meere noch weit,
dass sich erfreuen doch alle
seliger Weihnachtszeit.
|: Alle aufjauchzen mit herrlichem Sang! :|
Glocken mit heiligem Klang,
klinget die Erde entlang!

Lichtertannenbaum auf dem Dorfplatz.

Spekulatius selber backen.

http://www.youtube.com/watch?v=foECYIJ2etE

Vorgarten an der Gabrielstraße, gegenüber dem Dorfplatz, geschmückt mit weihnachtlichen Motiven.

Leise rieselt der Schnee

Leise rieselt der Schnee,
Still und starr liegt der See,
Weihnachtlich glänzet der Wald:
Freue Dich, Christkind kommt bald.

In den Herzen ist's warm,
Still schweigt Kummer und Harm,
Sorge des Lebens verhallt:
Freue Dich, Christkind kommt bald.

Bald ist heilige Nacht;
Chor der Engel erwacht;
Horch nur, wie lieblich es schallt:
Freue Dich, Christkind kommt bald.

Weil es so schön war, noch einmal von der anderen Seite.

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit;

Georg Weissel (1590-1635)

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit;
es kommt der Herr der Herrlichkeit,
ein König aller Königreich,
ein Heiland aller Welt zugleich,
der Heil und Leben mit sich bringt;
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Schöpfer reich von Rat.

Er ist gerecht, ein Helfer wert;
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
sein Königskron ist Heiligkeit,
sein Zepter ist Barmherzigkeit;
all unsre Not zum End er bringt,
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Heiland groß von Tat.

O wohl dem Land, o wohl der Stadt,
so diesen König bei sich hat.
Wohl allen Herzen insgemein,
da dieser König ziehet ein.
Er ist die rechte Freudensonn,
bringt mit sich lauter Freud und Wonn.
Gelobet sei mein Gott,
mein Tröster früh und spat.

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,
eu’r Herz zum Tempel zubereit’.
Die Zweiglein der Gottseligkeit
steckt auf mit Andacht, Lust und Freud;
so kommt der König auch zu euch,
ja, Heil und Leben mit zugleich.
Gelobet sei mein Gott,
voll Rat, voll Tat, voll Gnad.

Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit
den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr,
sei ewig Preis und Ehr.

Leuchtende Sterne im Schaufenster des Kreativfriseurs Kollenbroich/Salon Haareszeiten

Knecht Rupprecht

von Theodor Storm

Rupprecht:
Habt guten Abend, alt und jung
bin allen wohl bekannt genung.

Von drauß vom Walde komm ich her;
ich muß Euch sagen es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen;
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an:
Knecht Rupprecht, rief es alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder weihnachten werden!

So geh denn rasch von Haus zu Haus.
such mir die guten Kinder aus,
damit ich ihrer mag gedenken
mit schönen Sachen sie mag beschenken.
Ich sprach: O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist.
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo's eitel gute Kinder hat.
Hast denn das Säcklein auch bei dir?
Ich sprach: Das Säcklein, das ist hier,
Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
fressen fromme Kinder gern.
Hast denn die Rute auch bei dir?
Ich sprach: die Rute die ist hier.
Doch für die Kinder, nur die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten.
Christkindlein sprach: So ist es recht.
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!
Von drauß, vom Walde komm ich her,
Ich muß euch sagen es weihnachtet sehr!
Nun sprecht wie ich's hierinnen find:
sind's gute Kind., sind's böse Kind?

Vater:
Die Kindlein sind wohl alle gut,
haben nur mitunter was trotzigen Mut.

Rupprecht:
Ei,ei, für trotzgen Kindermut
ist meine lang Rute gut!
Heißt es bei Euch denn nicht mitunter:
Nieder den Kopf und die Hosen herunter?

Vater:
Wie einer sündigt so wird er gestraft;
die Kindlein sind schon alle brav.

Rupprecht:
Stecken sie die Nas auch tüchtig ins Buch,
lesen und scheiben und rechnen genug?

Vater:
Sie lernen mit ihrer kleinen Kraft,
wir hoffen zu Gott, daß es endlich schafft.

Rupprecht:
Beten sie denn nach altem Brauch
im Bett Ihr Abendsprüchlein auch?

Vater:
Neulich hört ich im Kämmerlein
eine kleine Stimme sprechen allein;
und als ich an die Tür getreten,
für alle Lieben hört ich sie beten.

Rupprecht:
So nehmet denn Christkindleins Gruß,
Kuchen und Äpfel, Äpfel und Nuß;
probiert einmal von seinen Gaben
morgen sollt ihr was besseres haben.
Dann kommt mit seinem Kerzenschein
Christkindlein selber zu euch herein.
Heut hält es noch am Himmel Wacht;
nun schlafet sanft, habt gute Nacht.

Das Gedicht stammt aus der Novelle "Unter dem Tannenbaum" von Theodor Storm.

Festliche Beleuchtung am Dreieck.

Wie der Christstollen entstand.

In heidnischer Zeit bestand der Brauch für die Toten ein außergewöhnliches Brot zu backen. Das Brot wurde mit einer brennenden Kerze auf den Tisch gestellt, damit die Toten davon essen sollten. Dieser Brauch wurde in christlicher Zeit weitergeführt. Nur aß man jetzt das Brot selbst.

So entstand auch der Christstollen. Mit Zucker eingestäubt, sollte der Christstollen an das Christkind erinnern, daß in weißen Tüchern eingewickelt war. Der Ursprung des Stollens liegt in Sachsen.

Der Naumburger Bischof verlieh den Bäckern das Privileg den Christstollen zu backen. Dafür mußten sie jährlich zwei Christstollen an den jeweiligen Bischof liefern. Der Dresdner Christstollen war der beste und ist bis heute berühmt.
 

Beleuchtung an einem Haus Am Dreieck/Ecke Ackerstraße.

Christstollen nach Dresdner Art backen.

http://www.youtube.com/watch?v=uKGZ7qVQAgw

Hell erleuchtetes Fenster in der Industriestraße.

Ihr Kinderlein kommet ...
 
 
1. Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all’!
Zur Krippe her kommet in Betlehems Stall
und seht, was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Himmel für Freude uns macht.
2. O seht in der Krippe, im nächtlichen Stall,
seht hier bei des Lichtleins hellglänzendem Strahl,
den lieblichen Knaben, das himmlische Kind,
viel schöner und holder, als Engelein sind.
3. Da liegt es – das Kindlein – auf Heu und auf Stroh;
Maria und Josef betrachten es froh;
die redlichen Hirten knie’n betend davor,
hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.
4. Manch Hirtenkind trägt wohl mit freudigem Sinn
Milch, Butter und Honig nach Betlehem hin;
ein Körblein voll Früchte, das purpurrot glänzt,
ein schneeweißes Lämmchen mit Blumen bekränzt.
5. O betet: Du liebes, Du göttliches Kind
was leidest Du alles für unsere Sünd’!
Ach hier in der Krippe schon Armut und Not,
am Kreuze dort gar noch den bitteren Tod.
6. O beugt wie die Hirten anbetend die Knie,
erhebet die Hände und danket wie sie!
Stimmt freudig, ihr Kinder, wer wollt sich nicht freu’n,
stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein!
7. Was geben wir Kinder, was schenken wir Dir,
du Bestes und Liebstes der Kinder, dafür?
Nichts willst Du von Schätzen und Freuden der Welt –
ein Herz nur voll Unschuld allein Dir gefällt.
8. So nimm unsre Herzen zum Opfer denn hin;
wir geben sie gerne mit fröhlichem Sinn –
und mache sie heilig und selig wie Dein’s,
und mach sie auf ewig mit Deinem nur Eins.

Wintermotive aus der Nähe.

Zu Bethlehem geboren ...

Zu Bethlehem geboren
ist uns ein Kindelein.
Das hab ich auserkoren,
sein eigen will ich sein.
Eia, eia, sein eigen will ich sein.

In seine Lieb versenken
will ich mich ganz hinab;
mein Herz will ich ihm schenken
und alles, was ich hab.
Eia, eia, und alles, was ich hab.

O Kindelein, von Herzen
dich will ich lieben sehr
in Freuden und in Schmerzen,
je länger mehr und mehr.
Eia, eia, je länger mehr und mehr.

Dich wahren Gott ich finde
in meinem Fleisch und Blut;
darum ich fest mich binde
an dich, mein höchstes Gut.
Eia, eia, an dich, mein höchstes Gut.

Dazu dein Gnad mir gebe,
bitt ich aus Herzensgrund,
dass dir allein ich lebe
jetzt und zu aller Stund.
Eia, eia, jetzt und zu aller Stund.

Lass mich von dir nicht scheiden,
knüpf zu, knüpf zu das Band
der Liebe zwischen beiden,
nimm hin mein Herz zum Pfand.
Eia, eia, nimm hin mein Herz zum Pfand.

Der Weihnachtsmann auf der Wilhelm-Zaun-Straße verbreitet vorweihnachtliche Stimmung.

DER KLEINE NIMMERSATT.

von Heinrich Seidel

Ich wünsche mir ein Schaukelpferd,
'ne Festung und Soldaten
Und eine Rüstung und ein Schwert,
Wie sie die Ritter hatten.

Drei Märchenbücher wünsch' ich mir
Und Farbe auch zum Malen
Und Bilderbogen und Papier
Und Gold- und Silberschalen.

Ein Domino, ein Lottospiel,
Ein Kasperletheater,
Auch einen neuen Pinselstiel
Vergiss nicht, lieber Vater!

Ein Zelt und sechs Kanonen dann
Und einen neuen Wagen
Und ein Geschirr mit Schellen dran,
Bei'm Pferdespiel zu tragen.

Ein Perspektiv, ein Zootrop,
'ne magische Laterne,
Ein Brennglas, ein Kaleidoskop
Dies Alles hätt' ich gerne.

Mir fehlt - ihr wisst es sicherlich -
Gar sehr ein neuer Schlitten,
Und auch um Schlittschuh' möchte ich
Noch ganz besonders bitten.

Um weisse Tiere auch von Holz
Und farbige von Pappe,
Um einen Helm mit Federn stolz
Und eine Flechtemappe.

Auch einen grossen Tannenbaum,
Dran hundert Lichter glänzen,
Mit Marzipan und Zuckerschaum
Und Schokoladenkränzen.

Doch dünkt dies Alles euch zu viel,
Und wollt ihr daraus wählen,
So könnte wohl der Pinselstiel
Und auch die Mappe fehlen.

Als Hänschen so gesprochen hat,
Sieht man die Eltern lachen:
"Was willst du, kleiner Nimmersatt,
Mit all den vielen Sachen?

"Wer soviel wünscht" - der Vater spricht's -
"Bekommt auch nicht ein Achtel -
Der kriegt ein ganz klein wenig Nichts
In einer Dreierschachtel."

Lichterhof an der Johannesstraße bei Engels nahe dem Bahnhof.

Es weihnachtet sehr

Ein Brief von Theodor Storm (1817-1888) an seine Eltern

Heiligenstadt, 20. December 1856

Es wird Weihnachten! Mein Haus riecht schon nach braunen Kuchen - versteht sich, nach Mutters Rezept - und ich sitze so zu sagen schon seit einer Woche im Scheine des Tannenbaums.

Ja, wie ich den Nagel meines Daumens besehe, so ist auch der schon halbwegs vergoldet. Denn ich arbeite jetzt Abends nur in Schaumgold, Knittergold und bunten Bonbonpapieren; und während ich Netze schneide und Tannen- und Fichtenäpfel vergolde, und die Frauen, d.h. meine Frau und Röschen, Lisbeth's Puppe ausputzen, liest Onkel Otto uns die "Klausenburg" von Tieck vor, oder gibt hin und wieder eine Probe aus den Bilderbüchern, die Hans und Ernst auf den Teller gelegt werden sollen.

Gestern Abend habe ich sogar Mandeln und Zitronat für die Weihnachtskuchen schneiden helfen, auch Kardamon dazu gestoßen und Hirschhornsalz. Den Vormittag war ich stundenlang auf den Bergen in den Wäldern herumgeklettert um die Tannenäpfel zu suchen. Ja, Ihr hättet mich sogar in meinem dicken Winter-Sürtout hoch oben in einer Tannenspitze sehen können. Freilich hatte ich mich vorher gehörig umgesehen; denn der Herr Kreisrichter durfte sich doch nicht auf einem ganz offenbaren Waldfrevel ertappen lassen.

Jeden Morgen, die letzten Tage, kommt der Postbote und bringt Päckchen oder einen Brief aus der Heimat oder aus der Fremde von Freunden. Die Weihnachtszeit ist doch noch gerade so schön wie sie in meinen Kinderjahren war.

Wenn nur noch der Schnee kommen wollte; wir wohnen hier so schön, da müsste der Weihnachtsbaum, wenn er erst brennt, prächtig in die Winterlandschaft hinausleuchten.

24. December nachmittags

Den Weihnachtsbaum, der auf der Diele steht und genau bis an die Decke reicht, habe ich bis auf das letzte Fädchen allein hergestellt, außerdem eine schöne Tannenverzierung über dem Sofa, vor welchem nach alter Weise der Teetisch mit den braunen Kuchen steht ... Die Frauen, da sie nichts dabei getan, haben mir in die Herrlichkeit gar nicht hinein dürfen. Die Teller mit Äpfeln, Nüssen und Kuchen und sehr leckerem, selbstgebackenem Marzipan, die sie für jeden, auch für sich und mich, aufgebaut haben, sind ihnen vor der Tür abgenommen. Constanze ist so vergnügt, wie ich sie am Weihnachtsabend fast noch nicht gesehen habe, und auch mir ist friedlich und still zumute. Draußen liegt eine wunderschöne Schneelandschaft - es ist äußerst anmutig hier auf dem stillen Weihnachtskämmerchen. 

Jetzt, liebe Mutter, wünsche ich Euch herzlich vergnügte Weihnachten.

Euer Theodor

Hell erstrahlt das Bahnhofsgebäude in festlichem Glanz.

Weihnachtlich geschmückter Seitenaltar in der Pfarrkirche St. Gabriel.

O du fröhliche ...

O du fröliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, Christenheit!

O du fröliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Welt liegt in Banden, Christ ist erstanden:
Freue, freue dich, Ch stenheit!

O du fröliche, o du selige,
gnadenbringende Pfingstenzeit!
Christ, unser Meister, heiligt die Geister:
Freue, freue dich, Christenheit!

Krippe in St. Gabriel.

Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen ...

1. Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen,
Wie glänzt er festlich, lieb und mild,
Als spräch’ er: „Wollt in mir erkennen
Getreuer Hoffnung stilles Bild.“

2. Die Kinder stehn mit hellen Blicken,
Das Auge lacht, es lacht das Herz,
O fröhlich, seliges Entzücken,
Die Alten schauen himmelwärts.

3. Zwei Engel sind hereingetreten,
Kein Auge hat sie kommen sehn,
Sie gehn zum Weihnachtsbaum und beten

Und wenden wieder sich und gehn.

 

4. „Gesegnet seid ihr alten Leute,
Gesegnet sei, du kleine Schar!
Wir bringen Gottes Gaben heute
Dem braunen wie dem weißen Haar!“

5. „Zu guten Menschen, die sich lieben,
Schickt uns der Herr als Boten aus,
Und seid ihr treu und fromm geblieben,
Wir treten wieder in dies Haus!“

6. Kein Ohr hat ihren Spruch vernommen
Unsichtbar jedes Menschen Blick
Sind sie gegangen wie gekommen,
Doch Gottes Segen bleibt zurück.

Weihnachtliche Pracht im Kirchenschiff von St. Gabriel.

Stille Nacht

1. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Alles schläft, Einsam wacht
Nur das traute heilige Paar.
Holder Knab' im lockigten Haar;
Schlafe in himmlischer Ruh!
Schlafe in himmlischer Ruh!

2. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Gottes Sohn, O! wie lacht
Lieb' aus Deinem göttlichen Mund,
Da schlägt uns die rettende Stund;
Jesus! in deiner Geburth!
Jesus! in deiner Geburth!

3. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Die der Welt Heil gebracht,
Aus des Himmels goldenen Höh'n
Uns der Gnaden Fülle läßt seh'n:
Jesum in Menschengestalt!
Jesum in Menschengestalt!

4. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Wo sich heut alle Macht
Väterlicher Liebe ergoß
Und als Bruder Huldvoll umschloß
Jesus die Völker der Welt!
Jesus die Völker der Welt!

5. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Lange schon uns bedacht,
Als der Herr vom Grimme befreyt,
In der Väter urgrauer Zeit
Aller Welt Schonung verhieß!
Aller Welt Schonung verhieß!

6. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel "Hallelujah!",
Tönt es laut bey Ferne und Nah:
"Jesus der Retter ist da!"
"Jesus der Retter ist da!"

Text: Mohr/Melodie:Gruber

 

Vorfeier zur Christmette in St. Gabriel in Delrath am 24.12.2013

Die Weihnachtsgeschichte

nach Lukas 2, 1-20

 

Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt

würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinus Statthalter in Sy-

rien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt

Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich

schätzen ließe mit Maria, mit seinem vertrauten Weibe; die schwanger war. Und als sie dort waren,

kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln

und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren

Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.

Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürch-

teten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkünde euch große

Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist

Christus der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in

Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der

himmlischen Herrscharen, die lobten Gott und sprachen:

 

Ehre sei Gott in der Höhe

und Frieden auf Erden

bei den Menschen seines Wohlgefallens.

 

Und als die Engel von ihnen in den Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns

nun gehen nach Bethlehem die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan

hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in einer Krippe liegen.

Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt

war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was die Hirten gesagt hatten. Maria aber

behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um,

priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt

war.

 

Weihnachten

von Joseph von Eichendorff

Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend' geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen-
O du gnadenreiche Zeit!

Sternsingerlied zu den Heiligen drei Königen

https://www.youtube.com/watch?v=Res18KSRiwo


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